Die Digitale Transformation ist längst nicht mehr den großen Konzernen vorbehalten. Im Mittelstand halten daten- und softwaregetriebene Geschäftsmodelle, Automatisierung und Innovation Einzug. Die Digitalisierung ermöglicht es kleineren, spezialisierten Unternehmen plötzlich in bestimmten Bereichen auch mit großen, global agierenden Mitbewerbern mitzuhalten. KMUs haben in diesem volatilen Marktumfeld sogar einen Vorteil – sie punkten damit, dass sie agiles und kundenorientiertes Handeln nicht erst lernen müssen und kurze Entscheidungswege haben. So ist kundenzentrierte Innovation mit rascher Time-to-Market umsetzbar.
Die Vorteile umfangreicher Standardsoftware waren in der Vergangenheit für Mittelständler nur schwer nutzbar. Zu groß waren die Anforderungen an Infrastruktur und IT-Know-how. Jahrelange Implementierungs-Projekte, aufwendiges Customizing und teure Wartung konnte und wollte man sich nicht leisten. So hieß es Excel und Zettel statt Datawarehouse und ERP.
Im Cloud-Zeitalter hat sich das Blatt gewendet. Attraktive Lizenzierungsmodelle, skalierbare Lösungen und State-of-the-Art Prozesse machen moderne Enterprise-Software für alle Unternehmensgrößen attraktiv. Aber welche Eigenschaften muss ein ERP mitbringen, um einen wirklichen Beitrag zur Digitalisierung eines Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen zu leisten, das mittlere Größe hat? Wir haben die CIO-Community gefragt. 5 Faktoren sind für IT-Entscheider wirklich wichtig:
1. Als zentrales Nervensystem macht das ERP Informationen verfügbar.
Die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort – das ist eine der grundlegenden Forderungen des digitalen Zeitalters. Organisationale und technische Silos werden abgebrochen und Information demokratisiert. Das ERP soll die Voraussetzung für diesen Datenstrom bilden – und das in Echtzeit.
2. ERP soll das Leben leichter machen – nicht schwerer!
Die Anwender sind von Apps und mobilen Endgeräten einfachste Bedienung gewohnt und stellen mittlerweile dieselben Ansprüche an Unternehmenssoftware. Unübersichtliche Eingabemasken, langwierige Prozeduren und kontraintuitive Wortkreationen stoßen auf Widerstand.
Vom ERP wird mehr erwartet als einfache Bedienung. Es soll dazu beitragen, Daten und Informationen im Unternehmen leichter zu nutzen, Marktchancen schnell ergreifen zu können und die Time-to-Market zu verbessern.
3. ERP integriert Bestehendes und öffnet für Neues
Selten findet man als IT-Chef im Unternehmen eine grüne Wiese vor. Wichtige Elemente des Kerngeschäftes sind wahrscheinlich in Legacy Systemen abgebildet, die nur schwer abzulösen sind. Gleichzeitig fordert das Business den Einsatz neuer Technologien und Software, um dem Kunden noch bessere Produkte und zeitgemäße Services zu bieten. Ein modernes ERP-System hat dafür entsprechende Schnittstellen und kann mit Daten aus unterschiedlichsten Quellen umgehen. So verbindet es die neue Welt und das Bewährte. Diese API-Frameworks sollten aber keinen zusätzlichen Programmieraufwand bedeuten, so dass sich die IT im Unternehmen nicht mit der technischen Umsetzung, sondern nur mit der notwendigen Governance befassen muss.
4. Modernes ERP ist flexibel, skalierbar und modular
Agilität und Flexibilität sind im digitalen Zeitalter im Wettbewerb entscheidend. Zu schnell ändern sich Kundenbedürfnisse und Marktgegebenheiten. Die vielzitierte Resilienz des Unternehmens hängt davon ab, wie schnell man sich an neue Situationen anpassen kann. Legacy ERP ist dieser Anforderung durch überbordenden Funktionsumfang nachgekommen. Die Software-Monolithen dieser Zeit boten enorme Funktionalität, waren komplex und schwer beherrschbar.
Cloud und modulare Architektur machen es möglich. So werden erstklassige ERP Lösungen auch für den Mittelstand attraktiver: Man bezahlt das, was man auch braucht. Man muss nicht schon bei der Implementierung exakt vorausplanen, was man später noch brauchen könnte.
5. ERP ist die Basis für stabile und moderne Geschäftsprozesse
Kundenwissen, Prozesswissen und Compliance Regeln – das ERP bildet einen wesentlichen Teil des Unternehmens und seiner Geschäftsbeziehungen ab. Viel davon ist individuell – firmen- oder branchenspezifisch. Daher war ein großer Teil des Implementierungsaufwandes bei ERP Projekten das „Customizen“, das Individualisieren der Standardlösung. Modernes Cloud ERP geht einen anderen Weg.
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Über den Autor
Michael Ghezzo, Owner Confare GmbH
Michael ist seit über 10 Jahren treibende Kraft bei Confare und anerkannter Digital.Influencer. Confare vernetzt DACH-weit Entscheider aus den Bereichen IT und Digitalisierung und bietet Events und Auszeichnungen auf diversen Social Networks und im Blog auf www.confare.at/c/blog.